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Meinung: Keine Kandidaten fürs Lehrercasting

Zur 100-Tage-Bilanz von Klaus Wowereit Nahezu grotesk erscheint es, wenn sich Herr Wowereit damit „beweihräuchert“, man habe neue Lehrerstellen geschaffen. Der Senat hat die Stellen so unattraktiv ausgeschrieben, dass sich kaum jemand beworben hat.

Zur 100-Tage-Bilanz von Klaus Wowereit

Nahezu grotesk erscheint es, wenn sich Herr Wowereit damit „beweihräuchert“, man habe neue Lehrerstellen geschaffen. Der Senat hat die Stellen so unattraktiv ausgeschrieben, dass sich kaum jemand beworben hat. Wenn dann noch Schulleiter wie auf einem Basar um Mitarbeiter „buhlen“ müssen, die ihr Examen mit „ausreichend“ bestanden haben oder schon einmal „wegen Nichteignung entlassen“ wurden, wird deutlich, was für eine leistungsorientierte Bildungspolitik uns Berliner Eltern zugemutet werden soll. Wenn aus Kostengründen besser geeignetere Kandidaten nicht genommen wurden, stellt sich die Frage an die Berliner Wählerinnen und Wähler, ob dies auch für Bildungspolitiker gilt.

Dr. Dr. Christian Schulte, Berlin-Frohnau

Ein Trauerspiel nähert sich seinem Höhepunkt. Junge Lehrer wandern ab in andere Bundesländer, zu sogenannten Lehrercastings erscheinen kaum Kandidaten, weil der zu gewinnende Preis, eine zwangsweise auf zwei Drittel befristete Stelle, kaum lockt. Ich weiß nicht, ob ich in dieser Stadt überhaupt noch als Lehrer arbeiten möchte. Wenn schon der Beginn der Berufskarriere eher bizarr ist, wie soll das nur weitergehen. Als Familienvater kann ich es mir nicht erlauben, nur befristet und mit so geringem Gehalt meinen Beruf hier in dieser Stadt auszuüben. Also suche ich mir entweder einen anderen Job, bei dem ich besser verdiene oder wandere in andere Bundesländer, die noch Lehrer einstellen und vernünftig bezahlen.

Patrick Wutke, Berlin-Schöneberg

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