zum Hauptinhalt

Meinung: Mehr Kitas statt mehr Kindergeld

„Kohle für die Playstation / Warum die aktuelle Kindergelderhöhung ein gewaltiger Unfug ist“ von Caroline Fetscher vom 7. Oktober Ihr Aufsatz beginnt mit dem Buchstaben A und endet mit N.

„Kohle für die Playstation / Warum

die aktuelle Kindergelderhöhung

ein gewaltiger Unfug ist“

von Caroline Fetscher vom 7. Oktober

Ihr Aufsatz beginnt mit dem Buchstaben A und endet mit N. Jeder einzelne Buchstabe dazwischen ist Gold wert. Endlich jemand, der die Wahrheit beim Namen nennt (Sarrazin wäre dafür gekreuzigt worden). Ich kann das Geschwafel der Linken über die „Armut“ bei Hartz-IV- und Sozialhilfeempfängern nicht mehr hören. Jeder, der schwer arbeiten geht und teilweise nicht mal ansatzweise netto das Geld unserer Transferempfänger monatlich verdient, glaubt zu Recht nicht mehr an diesen Sozialstaat.

Bernd Wegner,

Berlin-Baumschulenweg

Der Kommentar trifft die Sache auf den Kopf. Nicht Geld hilft, sondern Gutscheine, die die Eltern in den verschiedenen Einrichtungen zur Förderung ihrer Kinder einlösen sollten. Dies sollte überprüft werden, damit es wirklich bei den Kindern ankommt. Geld verschwindet leider in andere Kanäle. Vernetzung zwischen Geldgebern und Anbietern von Fördermaßnahmen ist natürlich Pflicht, um an die Familien zu kommen, die die Gutscheine nicht einlösen und somit ihrem Erziehungsauftrag nicht nachkommen.

Hartmut Ziesemer, Berlin-Spandau

Ihr Kommentar regt mich auf! Das hat mehrere Gründe: Erstens reicht diese Erhöhung nicht einmal für einen Inflationsausgleich – die gestiegenen Lebenshaltungskosten treffen aber Familien heftig. Zweitens kränkt Ihre Gleichsetzung von Arm und Bildungsfern.

Nur sehr peripher deuten Sie an, es gäbe auch einkommensschwache Bildungsbürger. Zu dieser Kategorie gehören wir als Akademikerfamilie mit vier Kindern. Unsere Kinder besuchen eine gute Schule und einen guten Kindergarten, sie haben Instrumentalunterricht, treiben Sport, sind gesund ernährt, es wird bei uns erzählt, gelesen, gelacht und gut gelebt. Wir können uns kein Auto leisten, kein Handy, keinen DVD-Player, keinen Wäschetrockner, fahren mit dem Fahrrad (BVG für die ganze Familie hin und zurück kostet 14 Euro). Alles, was für uns und unsere Kinder wichtig ist, geht irgendwie. Vor allem aber fühlen wir uns auch mit geringem Einkommen bestens dazu in der Lage, alle vier zu kultivierten Menschen zu erziehen. Und wir kennen viele andere Familien in ähnlicher Lage!

Nun wage ich mal zu träumen, was wir mit dem Zugewinn von 52 Euro monatlich alles anfangen könnten: Mal neue Schuhe kaufen statt auf dem Flohmarkt, bei Regenwetter mal BVG fahren, beim Einkaufen nicht immer Preise vergleichen zu müssen, bei Geschenken etwas großzügiger sein … Wahrscheinlich wird das Geld aber einfach im Alltag verschwinden und einen geringen Inflationsausgleich darstellen.

Kristin Schäfer, Berlin-Dahlem

Ein hervorragender Meinungsartikel! Es gibt nun mal leider zu viele Menschen, die eben nicht mit Geld umgehen können und ihren Kindern damit schaden. Warum bloß wirft man auch denen noch mehr in den Rachen, anstatt Sinnvolles zu fördern, wie Kitas und gerade auch die Kultur!

Anne-Katrin Bischof,

Berlin-Wilmersdorf

In diesem Kommentar werden Millionen von Familien in einer Weise pauschal diffamiert, die unterstes Biertischniveau hat. Wenn sie kein Brot haben, so essen sie doch Kuchen – um ein bekanntes Zitat etwas abzuwandeln. Alle Politiker sind Betrüger. Keine Journalistin hat einen vernünftigen Beruf gelernt. Das ginge in dieselbe Richtung und jeder sollte wissen, dass dies nicht stimmt.

Sicher: Es gibt Familien mit neuen Fernsehbildschirmen, einer tipptopp Sofagarnitur, einem funktionierenden DVD-Recorder usw. Und das sowohl in der unteren als auch in der oberen Einkommensschicht. Nur: Allen Familien im unteren Einkommensbereich vorzuwerfen, sie würden jedes zusätzliche Einkommen zu Media-Markt tragen und nicht in ihre Kinder investieren, geht an der Wirklichkeit entschieden vorbei. Der Regelfall ist, dass Eltern sowohl aus einkommensschwachen als auch aus einkommensstarken Haushalten das in die Zukunft ihrer Kinder investieren, was sie können. Ausnahmen bestätigen diese Regel.

Roland Klose, Stuttgart

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false