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Meinung: Non-Stop-Flüge in die USA können zur Qual werden

„Continental setzt langfristig auf Berlin“ vom 28. April 2005 Die bei Politik, Wirtschaft und Medien ausgelöste Euphorie bezüglich der zwei NonStop-Verbindungen von Berlin in die Vereinigten Staaten von Amerika kann ich nicht nachvollziehen.

„Continental setzt langfristig auf Berlin“ vom 28. April 2005

Die bei Politik, Wirtschaft und Medien ausgelöste Euphorie bezüglich der zwei NonStop-Verbindungen von Berlin in die Vereinigten Staaten von Amerika kann ich nicht nachvollziehen. Obwohl ich aus beruflichen Gründen fast monatlich in die USA reisen muss, werde ich die beiden angebotenen Dienste in den Raum New York nicht in Anspruch nehmen.

Was in den „Hochglanzdarstellungen“ der Airlines und der Medien nicht beachtet wird, sind folgende Punkte: Die Ankunft mit Delta Airlines am Flughafen JFK in New York ist eine Qual, denn die Fluggäste aller internationalen Flüge, die an diesem Flughafen ankommen, quälen sich durch denselben Einreisebereich. In Spitzenzeiten muss man mit mehreren Stunden Wartezeit rechnen, was regelmäßig das Erreichen der angepriesenen Anschlussflüge unmöglich macht. Umständliche Umbuchungen und weitere Wartezeiten sind dann die Folge.

Auch sind die Abflüge aus New York JFK durch das extrem hohe Verkehrsaufkommen sehr oft stark verspätet. Legendär sind die Wartezeiten der Flugzeuge auf der Rollbahn von bis zu zweieinhalb Stunden. Der mit neun Stunden angegebene Flug mit Continental nach Newark dürfte ebenfalls eine Qual sein. Bitte überlegen Sie: Die Fluggesellschaft setzt auf diesem Langstreckenflug eine Boeing 757 ein. Diese Maschine ist nichts anderes als die verlängerte Version der im Berlin-Verkehr häufig benutzten Boeing 737. Dieses Fluggerät verfügt über nur einen Mittelgang und eine 3-3-Bestuhlung. Der Gang auf die Toilette dürfte zum Hindernislauf ausarten.

Ein besonderer Spaß wird die Abfertigung von Delta und Continental auf dem doch eher kleinen Flughafen Berlin-Tegel werden. Als US-Airlines verfügen beide Fluggesellschaften über einen erhöhten Sicherheitsbedarf. Man darf gespannt sein, wie die von den Amerikanern vorgegebenen obligatorischen Kontrollschritte Vorkontrolle, Vorkontrolle des Gepäcks mit Ausziehen der Schuhe, Check-in, eigentliche Kontrolle des Handgepäcks und so weiter in Tegel durchgeführt werden sollen, ohne die Fluggäste anderer Airlines zu belästigen.

Conclusio:

Diese Flüge sind wirklich nur etwas für Passagiere mit Endziel New York. Wer nach Chicago, Houston, Atlanta oder an die Westküste muss, ist nach meiner Erfahrung in jedem Fall besser bedient, wenn er auf einem der großen europäischen Hubs umsteigt und dann nonstop zu seiner Enddestination fliegt.

Alfons Schöps, Berlin-Wilmersdorf

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