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Meinung: Obama weiß, was wir brauchen

„Obamas Osloer Rede / Der Preis des Friedens“ von Gerd Appenzellervom 11. DezemberIhr vorzüglicher Kommentar zur Obama-Rede zeigt gleichzeitig, wie wenig wir Europäer Amerika und seinen Präsidenten verstehen.

„Obamas Osloer Rede / Der Preis des Friedens“ von Gerd Appenzeller

vom 11. Dezember

Ihr vorzüglicher Kommentar zur Obama-Rede zeigt gleichzeitig, wie wenig wir Europäer Amerika und seinen Präsidenten verstehen. Obama spricht vom „göttlichen Funken“ in uns, der aufgeklärte Europäer übersetzt: „das Gute im Menschen …, die Kraft der Wahrheit, … die Überlegenheit der Freiheit.“ Transzendenz ist hierzulande Tabu. Wir sind Gefangene der Aufklärung, die alles auf die ach so begrenzte menschliche Vernunft reduziert.

Die Dynamik eines Obama, eines Martin Luther King, eines Gandhi ist nicht das Vernunftargument, sondern der Glaube an eine Quelle unserer Freiheit und des Guten und Wahren jenseits unserer eigenen Möglichkeiten. Der Mangel an Orientierung und tragenden Werten in unserer säkularisierten Gesellschaft zeigt doch, dass die aufgeklärte Vernunft weder den guten Menschen noch die heile Welt schafft. Obama weiß noch, dass wir beides brauchen, Rationalität und Spiritualität, eine uns übersteigende Vision der Wirklichkeit und einen kühlen Kopf, um sie verwirklichen.

Wolfgang Schonecke, Berlin-Wedding

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