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Meinung: Schiefer Pisa-Vergleich

Betr.: „Was im Kopf bleibt“ vom 26.

Betr.: „Was im Kopf bleibt“ vom 26. Juni 2003

Was bereits in allerhand Köpfen geblieben ist und weiter wabert, ist offenkundig die bequeme Standardisierung eines Vorurteils: Zehlendorf gut, Neukölln schwach. Wer Neukölln hört, denkt an „das größte Sozialamt Deutschlands“ (nach der Bezirksreform überholt) und türkische Jugendliche. Dass Neuköllner Lehrer, die täglich aus allen Berliner Bezirken in ihre Neuköllner Schulen fahren, angeblich nicht wissen, dass ihre „Spitzengruppe aus Neukölln gerade mal so gut wie die Schlusslichter einer Klasse in BerlinZehlendorf“ ist, ist nicht nachvollziehbar. Vielmehr ist ihnen sehr wohl bewusst, dass sie mit vermutlich geringeren Ressourcen (etwa Hilfen durch betuchte Eltern und schulische Fördervereine) eine Arbeit leisten, in der Schwierigkeiten zu bewältigen sind, von denen Zehlendorfer Lehrer, wenn ich dieses Klischee aufgreife, nichts wissen können.

Christian Hermann, Berlin-Neukölln

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