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Meinung: Schnäppchenjagd

„Neuer Name fürs Olympiastadion“ vom 26. Juli Es geht also wieder los.

„Neuer Name fürs Olympiastadion“

vom 26. Juli

Es geht also wieder los. Jeden Sommer das Gleiche. Das ist vor allem eine Taktik des Weichkochens: Irgendwann sollen wir uns dreinfinden – in den Ausverkauf Berliner Symbole. Wie weit soll sich Berlin eigentlich noch prostituieren? Nur weil es Schulden hat. Bei einem Namensverkauf „Olympiastadion“ geht es – wie gerne suggeriert – ja schon nicht mehr darum, nur „Tafelsilber“ zu veräußern. Es geht um die kulturelle Entwertung von Symbolen dieser Stadt – um die Entäußerung der Identität unserer Gemeinwesens: Zu deren Vorrat gehört längst auch das Olympiastadion Berlin. Die öffentliche Finanznot kann dafür nicht einfach herhalten: Die Erpressbarkeit der Stadt muss ein Ende haben. Dass diejenigen uns weich kochen wollen, die werben (wie Konsumgüter-Produzenten), und diejenigen, die ihren Betrieb nur mit roten Zahlen betreiben (wie Hertha BSC), war ja zu vermuten: Erst reißen Subventionen und Steuergeschenke weitere Löcher in die öffentlichen Haushalte, und dann wollen deren Nutznießer auch noch mit unseren Symbolen ein Schnäppchen machen. Damit muss endlich Schluss sein – sollen doch die Nutzer mehr Entgelt zahlen.

Prof. Dr. Klaus Brake,

Berlin-Wilmersdorf

Muss man denn wirklich alles versilbern? Als nächstes kommen dann der Funk- und der Fernsehturm, danach das Brandenburger Tor dran. Als Höhepunkt schließlich der Name des Holocaust-Mahnmals.

René Kall, Berlin-Buckow

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