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Meinung: Schröder hat die Relation der Nullen aus den Augen verloren

„Viel versprochen“ vom 6. Januar 2005 Bei allem Verständnis und Mitgefühl für die Flutopfer, verschlägt es einem die Sprache, wie Bundeskanzler Schröder nun mit unseren Steuergeldern umspringt.

„Viel versprochen“ vom 6. Januar 2005

Bei allem Verständnis und Mitgefühl für die Flutopfer, verschlägt es einem die Sprache, wie Bundeskanzler Schröder nun mit unseren Steuergeldern umspringt. Die Welle der Sympathie und Hilfsbereitschaft ist groß, wie die vielen Millionen an Spenden beweisen, und das ist gut so! Jedoch eine Summe von einer halben Milliarde Euro zu Lasten der Steuerzahler nunmehr zur Verfügung zu stellen, obwohl seit Wochen und Monaten gejammert wird, dass in Deutschland an allen Ecken und Enden gespart werden muss, ist maßlos übertrieben. Damit macht er Deutschland eher unglaubwürdig. Hat er wirklich geglaubt, sich damit die Hochachtung anderer Staaten „erkaufen“ zu können?

Es ist ja so leicht, wenn man über das Geld anderer verfügt. Aber da hat er die Relationen der Nullen doch entschieden aus den Augen verloren. Oder sollte er etwa ganz kräftig in seinem Kabinett gesammelt haben?

Monika Ewert, Aschaffenburg

So fürchterlich die Folgen der Flutkatastrophe für die Menschen in Südostasien auch sind: dem Otto-Normalbürger beschleicht einmal mehr der Verdacht, dass sich Gerhard Schröder mit seiner 500 Millionen-Euro-Spende auf Kosten der deutschen Steuerzahler profilieren will. Ich prognostiziere, dass Schröder das Flut-Thema mit Hilfe der Medien bis kurz vor den NRW-Wahlen im Frühjahr „warm halten“ wird, um sich dem Wähler, wie vor der letzten Bundestagswahl, als großzügiger und tatkräftiger Wohltäter zu präsentieren. Schröder weiß noch zu gut, dass ihm 2002 einzig und allein seine perfekt gespielte Rolle als „heroischer Flut-Helfer“ - mit Gummistiefeln, grüner Regenjacke und entsprechender Betroffenheitsmimik - zum Wahlsieg über den weniger populistisch veranlagten Stoiber verholfen hat. Dass viele Opfer des damaligen Elbe-Hochwassers noch heute auf die versprochenen Zahlungen des Bundes warten, interessiert keinen mehr...

Stefan Herre, Köln

„Köhler bitte Deutsche um Spenden“ vom 31. Dezember 2004

Ich begrüße die Appelle an die Bevölkerung, für die Opfer der Flutkatastrophe zu spenden; ganz besonders lobenswert ist die Aktion „Reis statt Böller“. Sicherlich werden wieder tausende Menschen, die selbst wenig haben, davon noch etwas abgeben, was nicht hoch genug zu rühmen ist. Wo aber bleiben die Großverdiener?

In Deutschland gibt es eine Million Millionäre. Wie wäre es, wenn jeder Millionär eine Spende in Höhe seiner steuerlichen Entlastung für das Jahr 2005 leisten würde, die mindestens 30 000 Euro ausmacht? Das würden sie in der Brieftasche kaum merken, und doch würde auf diese Weise eine Spendensumme von mehr als 30 Milliarden Euro zusammenkommen.

Werner Kleist, Berlin-Wilmersdorf

Haben sich unsere Politiker schon einmal überlegt wo in Zukunft die Spendengelder für solche Katastrophen herkommen sollen? Wie viel kann man von Hartz IV denn Spenden?

Karl-Heinz Ritzdorf, Wehr/Eifel

„Millionen warten noch immer auf Hilfe“ vom 3. Januar 2005

Unendliches Leid ist über diese Regionen hereingebrochen. Doch es gibt auch Strände, die nicht betroffen sind. Die Berichterstattung führt nun zur nächsten Katastrophe - dem Ausbleiben der Touristen. Aber die Einheimischen haben keine Rücklagen, um ohne Urlauber zu überleben. Wenn die Touristen wegbleiben, gehen tausende Arbeitsplätze verloren. Dann können die Menschen weder die Krankenhauskosten bezahlen noch ihre Häuser reparieren. Es ist keine Geschmacklosigkeit, in unversehrten Ferienanlagen Urlaub zu machen oder an die bereits geräumten Strände zu gehen. Im Gegenteil, es sichert die Lebensgrundlagen der dort Beschäftigten und gibt ihnen Hoffnung für die Zukunft. Die Einheimischen haben sich in aufopfernder Weise um Touristen bemüht und vielen das Leben gerettet. Da ist es doch selbstverständlich, ihnen zu helfen. Die Spendenbereitschaft lässt nach, wenn die Schreckensbilder aus den Medien verschwunden sind, aber die Weiterführung des Tourismus ist Hilfe zur Selbsthilfe.

Sven Dahlem, Großhansdorf (Schleswig-Holstein)

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