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Meinung: Sitzplatz in sicherer Entfernung

„So kann’s gehen“ vom 30. April 2006 Als U-Bahn-Nutzerin und gebranntes Kind muss ich dringend davon abraten, Ihren Vorschlag auszuführen, U-Bahn- Rüpel verbal oder gar körperlich zu besserem Benehmen aufzufordern.

„So kann’s gehen“ vom 30. April 2006

Als U-Bahn-Nutzerin und gebranntes Kind muss ich dringend davon abraten, Ihren Vorschlag auszuführen, U-Bahn- Rüpel verbal oder gar körperlich zu besserem Benehmen aufzufordern.

Hier Ihre Chancen: Entweder er hört Sie nicht (MP3-Player, Handy) oder er versteht Sie nicht (zu viele Nebensätze). Glück für Sie. Oder er hört und versteht Sie, ist gekränkt und meint, sich verteidigen zu müssen, vor allem, wenn er seine Freundin oder seine Kumpels dabei hat. Pech für Sie. Eine harmlosere Variante wäre hier noch die Beschimpfung „Nazi“ oder „Rassist“. Der Eskalationsmöglichkeiten sind jedoch viele. Einen Sitzplatz suchen Sie sich dann besser in sicherer Entfernung. Das hätten Sie auch von Anfang an tun können und Zeit und Nerven gespart. Rechnen Sie im Eskalationsfall übrigens nicht mit Hilfe seitens anderer Fahrgäste: Die werden schlagartig die Blickrichtung wechseln und eher die Bahn verlassen, als Ihnen beizustehen. Rechnen Sie auch nicht mit Hilfe durch die BVG. Diese zählt es erklärtermaßen nicht zu ihren Aufgaben, jeden Fahrgast einzeln zu beaufsichtigen.

Elisabeth Umierski,

Berlin-Neukölln

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