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Meinung: Steuerhinterziehung

Betrifft: „Finanzen und Anlagen“ im Tagesspiegel vom 23. Januar 2003 Der Bericht über den europäischen Zinssteuerkompromiss lädt zur Steuerhinterziehung ein.

Betrifft: „Finanzen und Anlagen“ im Tagesspiegel vom 23. Januar 2003

Der Bericht über den europäischen Zinssteuerkompromiss lädt zur Steuerhinterziehung ein. Nicht anders kann der Hinweis für Kleinanleger verstanden werden, dass es sich lohne, Geld in Österreich, Luxemburg oder Belgien zu lassen und die Veränderungen in Deutschland abzuwarten. Diese Länder werden keine Kontrollmitteilungen einführen und statt dessen eine Quellensteuer von 15 Prozent erheben, die unter dem in Deutschland geplanten Satz von 25 Prozent liegt. Steuerinländer sind aber, egal wo sie ihr Geld angelegt haben, mit ihren Zinseinkünften in Deutschland steuerpflichtig.

Genauso inakzeptabel ist der Hinweis für Selbstständige mit nicht „astreinen" Konten. Hier raten Sie den Betroffenen abzuwarten, wie sich die deutsche Kapitalbesteuerung künftig entwickelt, da man unter Umständen auch bei einer hohen Quellensteuer in Luxemburg besser dastehe. Das kann nur bedeuten, dass man im Schutze des in diesem Land beibehaltenen Bankgeheimnisses sein Schwarzgeld belassen soll, um es weiterhin dem deutschen Fiskus vorzuenthalten.

Joachim Poß, (MdB Stellvertretender

Vorsitzender der SPDBundestagsfraktion)

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