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Meinung: Stolpersteine blockieren das Vergessen

„Bedenken gegen Gedenken“ vom 13. Februar 2005 Mit fassungslosem Entsetzen habe ich den Bericht über die bürokratische Ablehnung der „Stolpersteine“ im Bezirk CharlottenburgWilmersdorf gelesen.

„Bedenken gegen Gedenken“

vom 13. Februar 2005

Mit fassungslosem Entsetzen habe ich den Bericht über die bürokratische Ablehnung der „Stolpersteine“ im Bezirk CharlottenburgWilmersdorf gelesen.

Bundesweit wurden seit 1995 sehr viele hundert Stolpersteine verlegt. Hat auch nur einer davon bis heute einen einzigen Unfall verursacht? Bei der Forderung an einen ehrenamtlichen Koordinator der Stolpersteine, eine Haftpflichtversicherung abzuschließen, geht es nicht um Personenschäden, es geht vielmehr darum, das von manchen als lästig empfundene Gedenken an die Opfer des Holocaust zu vermeiden, um bequemer vergessen zu können. Es ist sehr bedrückend, dass 60 Jahre nach der Befreiung Deutschlands von der NS-Barbarei so argumentiert wird!

Dr. Hans-Peter Laqueur, Bremen

Ich halte die Stolpersteine neben der Spiegelwand in Steglitz für die bestgeeigneten Mahnmale an die Ermordung von vielen Millionen europäischen Menschen jüdischen Glaubens. Die Stolpersteine sollen doch ein „Stolpern“ bewirken. Es ist einmal wieder erstaunlich, dass hier, wie schon so oft, mit kleinkarierten Bedenken kommunaler Behörden versucht wird, eine Idee zu ersticken. Nicht da, wo Herr Stoiber sie sieht, sondern genau hier in dem dumpfen Antisemitismus, der aus dem 19. Jahrhundert herübergerettet ist in die kommunalen Amtsstuben, liegen die Gründe für den unerträglichen Fremdenhass unserer Zeit. Es ist ein Einfaches, Herrn Gröhler hunderte von Unfallquellen im allgemeinen Verkehrsbereich seines Bezirks nachzuweisen, die erheblicher sind als ein Stolperstein.

Robert Lobeck, Berlin-Steglitz

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