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Meinung: Trotz der „Visionen“ bleibt es ein Angriffskrieg

Betrifft: Unerwarteter Widerstand im Irak Nun ist Mr. Bush also tatsächlich ausgezogen, den Irakern den Frieden zu bringen und die gesamte Welt vor großem Schaden zu bewahren.

Betrifft: Unerwarteter Widerstand im Irak

Nun ist Mr. Bush also tatsächlich ausgezogen, den Irakern den Frieden zu bringen und die gesamte Welt vor großem Schaden zu bewahren. Komisch nur, dass niemand jubelt. Egal, welche Visionen er uns auftischt, es ist und bleibt ein Angriffskrieg. Bush spricht von Demokratie, während im eigenen Land die Stimmen gegen den Krieg nach Möglichkeit mundtot gemacht werden. Er spricht von Frieden und Freiheit, während er seine Meinung als einzig richtige darstellt und sie gegen die Mehrheit der Welt ohne Rücksicht durchsetzt. Und er spricht viel zu oft von Gott, in dessen Namen er dies alles wahrscheinlich meint, tun zu müssen, was schon immer gefährlich war und gleichzeitig nimmt er in Kauf, dass unschuldige Menschen ihr Leben verlieren und schickt seine eigenen Soldaten in eine ziemlich riskante Unternehmung.

Das, was ursprünglich angeblich mal das Ziel sein sollte, nämlich eine Entwaffnung des Irak, wäre ohne Krieg möglich gewesen. Und der Diktator, den hat Amerika zum großen Teil selbst auf den Stuhl gehoben, auf dem er sitzt. Den moralischen Anspruch auf eine Führungsmacht hat Amerika in meinen Augen mit dem Beginn dieses Krieges verloren. Führungsanspruch zeigt sich nicht nur in einer militärischen Überlegenheit, sondern im Gegenteil in der Fähigkeit, Konflikte ohne kriegerische Mittel zu lösen, was in unserer heutigen Welt oberstes Ziel sein sollte. Und der Werteanspruch an Amerika sollte besonders hoch sein, weil es bislang als Inbegriff dieser Werte galt.

Dagmar Schodos, BerlinLichterfelde

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