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Meinung: Wenn das nicht Polemik ist

„Zur Hölle mit den Konvertiten!“ von Henryk M.

„Zur Hölle mit den Konvertiten!“

von Henryk M. Broder vom 11. September

Ein wunderbarer Artikel! Henryk M. Broder in dieser Hochform ist ein Genuss für jeden Leser, er ist wirklich ein Meister der Polemik. Weiter so!

Michael Bartsch,

Berlin-Charlottenburg

Herrlich himmlisch!

Burkhard Greinert, Hildesheim

Als ich den im Betreff genannten Artikel las, musste ich erst einmal das Blatt wenden, um mich davon zu überzeugen, dass ich wirklich den Tagesspiegel in Händen hielt. Erwartet hatte ich aus aktuellem Anlass einen Artikel über zum Islam Konvertierte. Der Autor freilich nimmt die momentane Situation nur zum Anlass, um sich über das Konvertieren zum Judentum auszulassen. Aus welchem Grund? Musste da jemand unbedingt etwas loswerden?

Was Herr Broder über die sogenannten Konvertiten aussagt, ist unschön. Viel schlimmer finde ich jedoch das, was er über Juden äußert. Da ist von „krummbeinigen, hakennasigen, glubschäugigen Semiten“ oder auch „degenerierten Wesen“ die Rede, deren „Geilheit sagenhaft“ war. An anderer Stelle steht, „was einen Juden ausmacht … ist eine Mischung aus Frechheit und Paranoia, schlechten Manieren und gutem Essen, Rechthaberei und Selbstironie“. Und: Die Juden fänden „es einfach irre, dass gesunde normale, vernünftige Menschen sich auf ein solches Abenteuer (gemeint ist das Konvertieren zum Judentum) einlassen“.

Es ist nicht erkennbar, dass Herr Broder diese Aussagen nicht ernst meint. Mir erscheint Herrn Broders Sicht auf die Juden sehr überwiegend einseitig negativ, um nicht zu sagen antisemitisch. Dass Sie diesem Autor im Tagesspiegel ein solches Forum geben, macht mich sprachlos und traurig.

Zum Schluss schreibt Herr Broder noch: „Nur wenn der Messias nicht kommt, bleibt das Judentum bestehen.“ Nun, Herr Broder, der Messias ist gekommen. Jedenfalls glauben das alle Christen als Angehörige einer aus dem Judentum hervorgegangenen Religion. Hätten die Juden damals den Juden Jesus von Nazareth als ihren Messias anerkannt, wäre die Weltgeschichte anders verlaufen. Aber das Judentum würde mit diesem Messias weiter bestehen. Auch dann, wenn morgen der Messias käme, der von den Juden allgemein als ihr Messias anerkannt würde, bestünde das Judentum mit diesem Messias weiter.

Heiner Boßmeyer, Berlin-Blankenburg

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