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Meinung: Zu viel Bahnhof für zu viel Geld

„Milliarden für die Schwaben / Stuttgart soll neue Gleise und Bahnhöfe bekommen – das schadet dem Rest des Landes, warnen Kritiker“ von Carsten Brönstrupvom 9. Dezember„Viele Großkonzerne haben große Probleme, wir machen selbst in der Krise Gewinn“, so die Deutsche Bahn.

„Milliarden für die Schwaben / Stuttgart soll neue Gleise und Bahnhöfe bekommen – das schadet dem Rest des Landes, warnen Kritiker“ von Carsten Brönstrup

vom 9. Dezember

„Viele Großkonzerne haben große Probleme, wir machen selbst in der Krise Gewinn“, so die Deutsche Bahn. Eine stolze Aussage, nur fehlt die Angabe, in welchem Bereich die Gewinne anfallen. Könnten es nicht gerade die Regio-Bahnen sein, die aus Regionalisierungsmitteln des Bundes gestützt werden, oder DB-Netz mit den Trassenpreisen?

Und diese Gewinne sollen jetzt wieder investiert werden, auf dass sich die Betonindustrie freuen darf? Beim Bahnhofsneubau und bei der Überbauung der derzeitigen großen Bahnhofsfläche.

Die Widerstände im Stuttgarter Raum gegen dieses Bauvorhaben sind mächtig, weil bei heutigen Betriebsmöglichkeiten von Wendezügen und Triebwagen wesentliche Argumente für den Umbau entfallen. Darüber hinaus wurden seit circa 20 Jahren Verbesserungen der Streckenführung bei der heutigen Bahnhofsanbindung im Hinblick auf den möglichen Neubau unterlassen.

Sollte allerdings die Sparversion mit vorerst sechs unterirdischen Gleisen gebaut werden, so werden sich bald Situationen wie auf der Berliner Stadtbahn einstellen. Mit Zugverspätungen und verkürzten Diensten.

Betrachtet man dagegen die schier endlose Diskussion um den Wiederaufbau der Dresdner Bahn durch Lichtenrade und die in Kauf genommenen Umwege für den Fernverkehr nach Dresden und den Regionalverkehr zum künftigen Flughafen Berlin-Brandenburg International, so geraten die Dinge außer Proportion bei den Kosten und Widerständen. Der Streitwert liegt für den Schallschutz in Berlin bei circa 50 Millionen Euro, das heißt, etwa ein Prozent der Stuttgarter Kosten. Diese Mittel sind offenbar nicht vorhanden und die Fahrgäste werden zeitraubend über Umwege gefahren oder nehmen den Bus.

Hartmut Pernotzky, Berlin-Moabit

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