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Meinung: Zug um Zug

„In einem Zug“ vom 27. Juli 2006 In der Debatte und in Berichten zum Thema Rauchverbot vermisse ich immer wieder Differenzierung.

„In einem Zug“ vom 27. Juli 2006

In der Debatte und in Berichten zum Thema Rauchverbot vermisse ich immer wieder Differenzierung. So stellt Cordula Eubel die positiven Erfahrungen mit dem generellen Rauchverbot in irischen und italienischen Gaststätten heraus. Sie beruft sich auf WHO-Angaben, wonach das Geschäft dort insgesamt genauso gut läuft wie zuvor. Aber kleinere Pubs und Bars haben, im Gegensatz zu großen Restaurants, sehr wohl Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. In Irland und Schottland versuchen Wirte dem Besucherschwund mit der Aufstellung von Raucherzelten oder mit beheizten Vorgärten entgegenzuwirken, was wiederum Beschwerden von Anwohnern über Lärmbelästigung nach sich zieht und bereits zu Debatten führt, das Rauchen sogar im Freien zu verbieten - und in letzter Konsequenz demnächst auch wie mancherorts in den USA das Trinken unter freiem Himmel. In Berlin jedenfalls wäre ein rigoroses Rauchverbot für hunderte kleinere Kneipen und Bars existenzgefährdend, ganz anders als etwa für vorwiegend vom Mittagstisch lebende Speiselokale. Warum kann man nicht wie in Spanien mit einer differenzierten gesetzlichen Regelung Rücksicht nehmen? In Spanien haben größere Restaurants überwiegend Nichtraucherplätze, in kleinen Bars hingegen ist das Qualmen meistens erlaubt. Hinweisschilder an den Eingangstüren weisen eindeutig auf die jeweilige Situation hin. Oft findet man Raucher- und Nichtraucherlokale unmittelbar nebeneinander, der Gast hat die Wahl! Das müsste doch auch in Deutschland praktikabel sein.

Konrad Koschinski, Berlin-Tiergarten

In Italien und Spanien ist das Rauchverbot kein Problem. In Deutschland sind 70 Prozent Nichtraucher, aber die Besserwisser, Bedenkenträger und verschiedenen Interessenverbände wollen über 70 Prozent der Deutschen bestimmen.

Dr. Jänicke, Berlin-Zehlendorf

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