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Meinung: ZYPERN Teilung zementiert

Betrifft: „Das ist unsere letzte Chance!“ vom 23.

Betrifft: „Das ist unsere letzte Chance!“ vom 23. April 2004

Der so genannte 5. Wiedervereinigungsplan des UNGeneralsekretärs ist weder Ergebnis von Verhandlungen, noch bestanden die Delegationen in Luzern aus den Volksgruppenführern von Zyperngriechen und Zyperntürken. Das Wichtigste aber ist, der Plan sieht keine tatsächliche Wiedervereinigung der seit 1974 geteilten Insel vor. Im Gegenteil: Das staatliche Gebilde, das da durch die über 9000 Seiten scheint, fällt weit hinter den Status eines Koloniallandes zurück. Die türkische Armee behält das Recht, im südlichen Gebilde aufgrund ihrer eigenen Berechnungen zu intervenieren, das Recht der freien Niederlassung ist auf Jahrzehnte suspendiert, die Entwicklung des armen nördlichen Teils geht auf Kosten des südlichen Teils usw.

Schließlich und endlich zementiert der Plan die Teilung der Insel und entledigt die UN-Resolutionen, die die Türkei zum Verlassen des okkupierten nördlichen Teils aufforderten. Tatsächlich schafft der Plan nicht nur eine Teilung, sondern teilt die Insel in drei Territorien, bekommen doch die Militärbasen Großbritanniens – etwa acht Prozent des Staatsgebietes – den Status eines dritten Staatsgebildes.

Nach positiven Punkten im Plan kann man lange suchen, umso mehr finden sie sich in verbalen Versprechungen und entstellenden Interpretationen von Journalisten und Politikern aus den USA, der EU und sogar der Türkei. Auch fehlt es nicht an Drohungen im Falle eines Neins der Zyperngriechen, wobei der Druck von der anderen Seite des Atlantiks Ausmaße angenommen hat, die für ein Vollmitglied der EU unzumutbar sind. Dabei sind die Zyperngriechen bereit, Nordzypern und sogar der Türkei zu helfen, in die EU aufgenommen zu werden. Emmanuel Sarides, Berlin-Friedenau

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