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Libyen: Waffen an die Rebellen?: Vom Tor zum Trottel

Amerikaner, Franzosen und Briten erwägen, die libyschen Rebellen mit Waffen zu versorgen, damit sie schneller den Diktator Gaddafi stürzen können. Es erstaunt, wie einfach davon ausgegangen wird, dass die Rebellen in Libyen schon irgendwie gut und demokratisch sind.

Den Feind meines Feindes erkläre ich zum Freund. In diesem schlichten Weltbild fehlt eine wichtige Variante: Was tun, wenn der Feind meines Feindes auch mein Feind ist? Diese Frage haben sich die Amerikaner nicht gestellt, als sie vor knapp 30 Jahren die afghanischen Mudschaheddin militärisch schulten und mit Stinger-Luftabwehrraketen ausrüsteten, damit die sowjetischen Invasoren besser bekämpft werden konnten. Später rächte sich die Naivität. Heute erwägen Amerikaner, Franzosen und Briten, die libyschen Rebellen mit Waffen zu versorgen, damit sie schneller den Diktator Muammar al-Gaddafi stürzen können. Abgesehen davon, dass die Nato über den Plan heftig zerstritten ist – das Leben von Zivilisten zu schützen, ist der Auftrag der UN-Resolution 1973, nicht Frieden zu schaffen mit immer mehr Waffen –, erstaunt die Phantasielosigkeit, mit der davon ausgegangen wird, dass die Rebellen in Libyen schon irgendwie gut, demokratisch und menschenrechtsachtend sind. Dabei gibt es eine Fülle von Indizien, die daran zweifeln lassen. Wer einen Fehler zum ersten Mal begeht, ist ein Tor. Wer ein zweites Mal denselben Fehler macht, ist ein Trottel.

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