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Linke nach Lafontaine: Die Not ist groß

In der Partei wird mächtig gekämpft, zwischen Ost und West, Frauen und Männern. Ausgang offen

Von Matthias Meisner

Vor ein paar Tagen sagte die Ost-Berliner Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch zum künftigen Personal ihrer Partei, in der größten Not werde immer nach den Frauen gerufen. Sie selbst dachte bei dieser Bemerkung vor allem an sich. Denn gehandelt wird Lötzsch als künftige Parteivorsitzende schon seit längerem, erst für eine Doppelspitze mit Oskar Lafontaine, nun zusammen mit dem Bayern Klaus Ernst. Alles klar also bei den Linken, nur zwei Tage nach dem Verzicht des Saarländers auf den Vorsitz? Von wegen. Die Not ist noch größer, wie der Ruf ostdeutscher Funktionäre nach Gregor Gysi belegt. Die wollen sich nämlich mit faulen Kompromissen nicht abfinden, obwohl doch Gysi als heimlicher Parteichef einflussreich ist wie einst Joschka Fischer bei den Grünen und sowieso die Strippen zieht. Gysi als Parteichef, daraus folgt: West-Frau als Bundesgeschäftsführerin. Da gibt es kein Talent, also auch blöd. So wird gerangelt, zwischen Ost und West, zwischen Regierungsbefürwortern und -gegnern. Frauen wollen auch vorkommen, nicht nur Lötzsch. Es wird mächtig gekämpft. Wenn die Partei darüber mal bloß nicht ohnmächtig wird.

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