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Meinung: Luxus ohne Läden

Ausverkauf in Berlin: Erst kündigt Daimler-Chrysler an, den Potsdamer Platz zu veräußern, und jetzt hat KarstadtQuelle das KaDeWe und weitere 84 Warenhäuser an den US-Immobilienfonds Whitehall verkauft. Gemeinsam haben Daimler und Karstadt, dass sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren wollen.

Ausverkauf in Berlin: Erst kündigt Daimler-Chrysler an, den Potsdamer Platz zu veräußern, und jetzt hat KarstadtQuelle das KaDeWe und weitere 84 Warenhäuser an den US-Immobilienfonds Whitehall verkauft. Gemeinsam haben Daimler und Karstadt, dass sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren wollen. Allerdings trennt sich Karstadt nicht ganz von seinen Häusern, sondern hat mit Whitehall eine Immobiliengesellschaft gegründet, an der die Firma beteiligt ist. Da stellt sich die Frage, warum Konzernchef Thomas Middelhoff den KarstadtGrundbesitz überhaupt verkauft hat? Sicherlich, weil KarstadtQuelle so mit einem Schlag alle Schulden los ist. Das ist schon viel, aber noch nicht alles. Denn Middelhoff will aus seinen piefigen Kaufhäusern lauter kleine KaDeWes machen. Weil aber die Luxusnummer nur in bestimmten Läden funktioniert, hat er die Filialen unterteilt – von Toplage bis Ladenhüter. Natürlich hat Middelhoff das anders umschrieben, er spricht von Premium- und Boulevardgruppe. Aber Branchenkenner vermuten, wohl zu Recht, dass die Segmentierung nur ein kleiner Teil eines großen Plans ist: Karstadt wird die Häuser in weniger attraktiver Lage auf Dauer ganz abstoßen. Denn für Luxus gilt – weniger ist oft mehr. dro

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