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Meinung: Macht kommt nicht von Kunst

WIE GEHT ES WEITER MIT SENATOR FLIERL?

Eine Koalitionskrise ist das nicht. Aber die Krise eines Mannes, der seit 20 Jahren in der Kulturpolitik zu Hause ist, dem die Qualitäten eines erfolgreichen Regierungspolitikers jedoch fehlen. Thomas Flierl, im Berliner Senat zuständig für Wissenschaft und Kultur, kommt mit seinem Amt nicht zurecht. Er hat viele Ideen, aber zu wenig ausgereifte Konzepte. Er hat einen sturen Kopf, aber keinen Machtinstinkt. Bei der Auswahl von Führungspersonal, im Streit um die Hochschulfinanzierung, in der Diskussion um Opern, Theater und Orchester wissen die Berliner Künstler, dass Flierl mit dem Herzen an ihrer Seite steht. Aber niemand weiß, was der Senator durchstehen und durchkämpfen kann. Ob er nicht auf halbem Weg zurückschreckt oder die Verantwortung an die Koalitionsfraktionen delegiert. Mit der doppelten Bürde des Wissenschafts und Kulturressorts war noch jeder Senatspolitiker stark gefordert. Flierl wirkt überfordert. Sein Rettungsanker ist, dass er als „Mann des Ostens“ für die PDS unentbehrlich ist. Außerdem will der Regierungschef Klaus Wowereit in ohnehin schwieriger Lage jede Personaldebatte vermeiden. Darum Flierl wird weitermachen. Vorerst. Mancher lernt ja gerade aus schlechten Erfahrungen fürs Leben. za

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