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Meinung: Männer teilen nicht

JOB-SHARING IN DEUTSCHLAND

Manchmal gibt es statistische Daten vom Arbeitsmarkt, die einen aufatmen lassen: Bei der Teilzeitquote hat Deutschland sich in Europa in den vergangenen zehn Jahren auf Platz vier vorgearbeitet – und ist damit einmal nicht das Schlusslicht. Jeder fünfte Beschäftigte in der Bundesrepublik arbeitet mittlerweile nicht mehr auf einer vollen Stelle. Absolut sind das 6,8 Millionen Menschen, Tendenz steigend. Zu dem Erfolg hat auch das neue Teilzeitgesetz der rotgrünen Bundesregierung beigetragen. Es verhilft Arbeitnehmern zu dem gesetzlich verbrieften Anspruch auf eine reduzierte Arbeitszeit. Nimmt man sich allerdings den europäischen Spitzenreiter Niederlande als Vorbild, steht noch ein langer Weg bevor. In dem kleinen Nachbarland ist der Anteil der Teilzeitarbeiter doppelt so hoch wie in Deutschland. Aber kann das überhaupt die Zielmarke sein? Oder gibt es Grenzen, ist der Markt für Teilzeitkräfte hierzulande irgendwann gesättigt? Ein Blick in die Daten zeigt: Nachholbedarf haben in Deutschland eigentlich nur noch die Männer. 40 Prozent der Frauen arbeiten nämlich schon in Teilzeit, aber nur fünf Prozent der Männer. So lange aber die Hälfte der Beschäftigten mit Wunsch nach einem Teilzeitjob fürchten, ihre Karrierechancen würden dadurch gemindert, werden sie das Risiko kaum eingehen. Ein Gesetz stellt da auch kein Gleichgewicht her. Da hilft nur Umdenken. Bei Arbeitnehmern und Arbeitgebern. ce

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