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Matthias Platzeck: Der Sonnenkönig von Brandenburg

Dass man Politiker auch abwählen kann, hat sich in Matthias Platzecks Hofstaat noch nicht rumgesprochen. Der Herrscher von Brandenburg geht schadfrei aus dem Flughafendesaster hervor. Und Klaus Wowereit muss sich rotschwarz ärgern.

Es gibt einen neuen Sonnenkönig in der Region. Matthias Platzeck, Herrscher von Brandenburg, ist blessurenfrei aus dem Flughafendesaster hervorgegangen, mitsamt seinem sozialdemokratischen Hofstaat im schönen Land aus märkischem Sand. Ironisch betrachtet, wurde diese Entwicklung gerade rechtzeitig vor der aufschäumenden genossenschaftlichen Kanzlerkandidatendiskussion in einer Umfrage gemessen: Jetzt kann man sozialdemokratischerseits den Potsdamer Sonnyboy nach Jahren der Erholung in der niedrigschwelligen Brandenburger Landespolitik, in der die Opposition sich regelmäßig selbst richtet, in eine Spitzenkandidatenposition gegen die beiden holpernden Steine hineinreden.

Platzecks Vorgänger im Amt des Publikumsgünstlings, Klaus Wowereit, muss sich rotschwarz ärgern: Ihm hängen die Leute das Desaster im länderübergreifenden Großflughafengroßprojekt an – und Platzeck, der im Aufsichtsrat so wenig vom Managementversagen mitbekommen hat wie Wowereit, wohnt weiter in den Herzen der Brandenburger. Offenbar ist bei der Mehrheit der Märker noch nicht angekommen, dass man Politiker auch abwählen kann.

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