zum Hauptinhalt

Meinung: Matthies meint: Adulte Stammhaare

Es ist schlecht bestellt um den Zustand der deutschen Demokratie, wenn die wirklich wichtigen Probleme des Landes nicht diskutiert werden, ja, wenn die Diskussion dieser wichtigen Probleme sogar mit juristischen Konsequenzen bedroht wird. Zwar war in den letzten Tagen hier zu Lande viel von embryonalen Stammzellen die Rede, von wackelnden Arbeitsplätzen und verärgerten Gewerkschaften - aber über die adulten Stammhaare des Kanzlers wachte eine geheimnisvolle Zensur.

Es ist schlecht bestellt um den Zustand der deutschen Demokratie, wenn die wirklich wichtigen Probleme des Landes nicht diskutiert werden, ja, wenn die Diskussion dieser wichtigen Probleme sogar mit juristischen Konsequenzen bedroht wird. Zwar war in den letzten Tagen hier zu Lande viel von embryonalen Stammzellen die Rede, von wackelnden Arbeitsplätzen und verärgerten Gewerkschaften - aber über die adulten Stammhaare des Kanzlers wachte eine geheimnisvolle Zensur. So mussten die mutigen britischen Zeitungen einspringen und endlich die Frage aller Fragen stellen: Färbt Gerhard Schröder? Keine Haarspalterei: Das Thema, im Bundestag bislang allenfalls auf Zwischenruf-Ebene behandelt, gewinnt im aufkeimenden Wahlkampf an Brisanz, zumal ja der Kandidat Stoiber erkennbar jene grauen Schläfen aufweist, die in der gesamten westlichen Welt zum Ausüben höchster Staatsämter qualifizieren. Wer dagegen seine Schläfen nachdunkelt oder diesen Eindruck zumindest billigend in Kauf nimmt, der darf sich nicht wundern, wenn man auch seinen Statistiken misstraut. Für Gerhard Schröder gibt es also nur zwei Möglichkeiten. Entweder hat er gefärbt, gesteht es ein, hört auf damit und gewinnt das Mitgefühl der Wähler. Oder das Schwarz ist echt - dann muss er färben, lichtgrau, für den Sieg. Wir fordern eine Politik der ruhigen Schläfe!

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false