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Meinung: Matthies meint: Angst essen Chipkarte auf

Fragt ein Strafrichter seinen Kollegen: "Warum hast du plötzlich immer so viel Zeit zum Golfspielen?" Sagt der andere: "Pssst!

Fragt ein Strafrichter seinen Kollegen: "Warum hast du plötzlich immer so viel Zeit zum Golfspielen?" Sagt der andere: "Pssst! Ich habe mir im letzten Jahr eine Freisprechanlage gekauft." Dieser richterfeindliche Kalauer steht hier als leichte Einführung in das Thema: Wie das mobile Telefonieren unser Leben verändert. Wir Ältere begreifen oft noch nicht einmal, dass die jungen Leute, die da in der U-Bahn so verbissen mit beiden Daumen auf ihren Handys herumdrücken, keineswegs Kontaktstörungen haben, sondern einfach SMS-Mitteilungen ("voll suess, dein neuer!") verschicken - doch die Zeit der Ignoranz ist vorbei. Denn die Firma Wincor hat jetzt einen neuen Geldautomaten vorgestellt, aus dem wir die Scheine mit dem Handy statt der EC-Karte abheben sollen. Zur Technik nur so viel: WAP, GSM, später auch GPRS, UMTS und Bluetooth, was wir hoffentlich nicht mehr bei Bewusstsein erleben werden. Klar ist, dass es kein Geld gibt, wenn, wie immer, der Akku leer ist. Neue Perspektiven auch für Handy-Räuber, doch gegen die gibt es ein Mittel - Alfred Sirven, der Mann fürs Grobe bei Elf Aquitaine hat es jetzt vorgeführt. Als die Polizei ihn festnahm, aß er rasch noch die Chipkarte seines Telefons auf; er tat es freilich, damit niemand seinen Kontakten nachspüren kann. Egal: Wer cool sein will, muss schlucken können. Vielleicht üben Sie schon mal mit einer alten Karte.

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