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Meinung: Matthies meint: Baby zu gewinnen

Der Holländer ist eine Art europäischer Daniel Düsentrieb. Flach schweift sein Blick über die Marschen, kein Berg hemmt den Gedankenflug, und so erfindet er Tag für Tag drauflos, vorzugsweise Sachen, die keiner haben will: Tomaten ohne Farbe und Geschmack, Coffee-Shops, in die niemand wegen des Kaffees geht, Rudi-Carrell-Shows.

Der Holländer ist eine Art europäischer Daniel Düsentrieb. Flach schweift sein Blick über die Marschen, kein Berg hemmt den Gedankenflug, und so erfindet er Tag für Tag drauflos, vorzugsweise Sachen, die keiner haben will: Tomaten ohne Farbe und Geschmack, Coffee-Shops, in die niemand wegen des Kaffees geht, Rudi-Carrell-Shows. Doch er ist lernfähig und erfindet gern auch das Gegenteil, gibt den Tomaten die Farbe zurück und ersetzt alten TV-Schrott durch ganz, ganz neuen. Der Containerpapst John de Mol ist so zum Bill Gates der Glotze geworden, und wir müssen befürchten, dass da noch der eine oder andere Heuler nachkommt. Das heitere Millionärsheiraten ist zwar in die Pleite gerauscht, aber wozu überhaupt heiraten? "I Want Your Baby" heißt ein neues holländisches Konzept, bei dem sich eine Frau aus mehreren Männern einen Samenspender aussuchen darf. Alles noch unausgereift, heißt es, aber da christliche Politiker bereits protestieren, wird es wohl schon aus Prinzip ausprobiert. Bald wird man sich fragen: Wozu Samenspender, wenn es doch auch direkt geht? Und wäre es nicht lustig, fertige Kinder als Gewinn auszuloben? Ach: Wir werden uns noch nach den wässrigen Tomaten zurücksehnen.

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