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Meinung: Matthies meint: Der Teufel steckt in Österreich

Fast jeder vierte Deutsche glaubt, so teilt uns Forsa mit, an den leibhaftigen Teufel. Zum Teil sehen die Betreffenden ihn als sabberndes Ungeheuer mit Pferdefuß und Hörnern, zum Teil eher als schön und verführerisch.

Fast jeder vierte Deutsche glaubt, so teilt uns Forsa mit, an den leibhaftigen Teufel. Zum Teil sehen die Betreffenden ihn als sabberndes Ungeheuer mit Pferdefuß und Hörnern, zum Teil eher als schön und verführerisch. Die Frage, wer von uns jeweils der Vierte ist, bleibt offen, aber es scheint, statistisch gesehen, als säßen auch im Bundeskabinett mindestens zwei Teufelsgläubige. Riester? Bulmahn? Noch viel schlimmer ist es in Tschechien. Dort glaubt Regierungschef Zeman persönlich an den Teufel, hat ihm aber einen anderen Namen gegeben: Hitler. Immer, wenn ihm jemand politisch in die Quere kommt, glaubt er den Geruch von Nazischwefel zu spüren und gibt Alarm: Jassir Arafat ist für ihn eine Art Palästina-Hitler, die Sudetendeutschen sind die fünfte Kolonne Hitlers, und nun hat er sich wieder mit seinem Lieblingsfeind Jörg Haider angelegt: Der sei für Europa so gefährlich wie einst Hitler. In der Tat gibt es ja viele, die Haider für schön und verführerisch halten, zumal, wenn er auf die Kärntner Berge steigt - aber reicht das als Beweis? Müssten nicht auch ein paar Konzentrationslager oder doch wenigstens schwarz bemäntelte Schergen ...? Das Typische am echten Teufelsgläubigen ist übrigens, dass er auf dringliches Befragen widerruft. Deshalb wird Zeman bald wieder erklären, er sei ungenau zitiert, aus dem Zusammenhang gerissen worden, und in Wirklichkeit habe er nur gemeint, dass, äh, also ähm ... Aber es ist natürlich alles ganz ernst gemeint.

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