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Meinung: Matthies meint: E-Mail für Antonius

Beten ist ein wenig aus der Mode gekommen, vermutlich, weil es ein Vorgang ganz ohne technische Hilfsmittel ist, ohne LCD-Display und WAP-Browser, und so etwas wirkt heutzutage einfach uncool, um es mit den Worten der jungen Generation zu sagen. Überdies weigert sich der Gebetsempfänger beständig, eine Empfangsbestätigung zu schicken - jedes Faxgerät kriegt das besser hin.

Beten ist ein wenig aus der Mode gekommen, vermutlich, weil es ein Vorgang ganz ohne technische Hilfsmittel ist, ohne LCD-Display und WAP-Browser, und so etwas wirkt heutzutage einfach uncool, um es mit den Worten der jungen Generation zu sagen. Überdies weigert sich der Gebetsempfänger beständig, eine Empfangsbestätigung zu schicken - jedes Faxgerät kriegt das besser hin. Dennoch ist die Kirche nicht verloren, wenn sie nur technisch auf der Höhe bleibt, und deshalb geben wir hier gern bekannt, dass die Franziskaner der Antonius-Basilika in Padua unter www.ilsantopadova.com Bittgebete jeder Art annehmen. Der Heilige Antonius ist von seiner generellen Zuständigkeit eine Art Jürgen Fliege des Mittelalters, allerdings bedeutend weniger geschwätzig. Indikationen: Vergesslichkeit, unglückliche Liebe, Fieber, Unfruchtbarkeit und, ziemlich aktuell, Viehseuchen. Eine Illusion wird uns leider gleich genommen: Auch die Franziskaner haben die E-Mail-Adresse des Allerhöchsten nicht, sondern legen die Disketten mit den Bittgebeten einfach unters Antonius-Grab. Aber kann er sie lesen? Mit Windows? Word 2000? Ach: Möglicherweise ist die Maul-und Klauenseuche einfach nur ein Softwareproblem.

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