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Meinung: Matthies meint: Gottlieb? Gotthilf!

Dies hier ist ja, alles in allem, noch eine relativ traditionelle Zeitung. Deshalb haben Sie ein Recht darauf, gelegentlich einen Blick in Blätter zu werfen, in denen die Zukunft schon heute gemacht wird.

Dies hier ist ja, alles in allem, noch eine relativ traditionelle Zeitung. Deshalb haben Sie ein Recht darauf, gelegentlich einen Blick in Blätter zu werfen, in denen die Zukunft schon heute gemacht wird. Eins davon, jenes mit vier Buchstaben, hat jetzt die "Daily Soap in der Zeitung" entwickelt: "Naddels Tagebuch". Ein Unterfangen, dem wir mit atemloser Spannung folgen. Das Seltsame daran ist freilich, dass dieses topmoderne Format mit Personen bestückt ist, die uns lemurengleich aus der Vergangenheit anblicken - beispielsweise ein gewisser Gottlieb Wendehals, der seit 25 Jahren nicht aus seinem karierten Sakko herausgekommen ist. Auch die angekündigte Reanimierung des Permanentlockenträgers Gotthilf Fischer verspricht bemerkenswerte Resultate; der Lieblingsstar der Großeltern-Generation hat sich, gewandet in eitel Feinripp, die Genitalien wiegen lassen, und wir dürfen vorab wetten: Schwer wie ... Egal. Es gäbe einen, der uns all diese Umtriebe erklären kann: Jürgen Fliege, der öffentlich-rechtliche Verrücktenversteher. Er hat jetzt verbreitet, dass er das Studio häufiger verlassen und mit Menschen in deren persönlichem Umfeld reden werde. Wird er in Naddels Tagebuch vordringen? Herrn Wendehals die Verrentung empfehlen? Ach: Wahrscheinlicher ist, dass auch er sich irgendwas wiegen lässt.

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