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Meinung: Matthies meint: Knie alle dreckig

Die deutsche Sprache ist für den deutschen Zeitgenossen ungefähr so wichtig wie Kaiser Wilhelm für den Bundestag: eine historische Altlast mit geringem Nutzen. Nach dem Doppel Whopper to go fahren wir, damit die Five Pocket Jeans nicht platzen, mit dem Mountain Bike zum After Work Clubbing - beispielsweise, denn für eine standrechtlich ausgelachte Formulierung dieser Art schaufeln die Nervensägen von der Werbung fünf neue zum Fenster hinein.

Die deutsche Sprache ist für den deutschen Zeitgenossen ungefähr so wichtig wie Kaiser Wilhelm für den Bundestag: eine historische Altlast mit geringem Nutzen. Nach dem Doppel Whopper to go fahren wir, damit die Five Pocket Jeans nicht platzen, mit dem Mountain Bike zum After Work Clubbing - beispielsweise, denn für eine standrechtlich ausgelachte Formulierung dieser Art schaufeln die Nervensägen von der Werbung fünf neue zum Fenster hinein. Vorbei die Zeiten, da Zeitgeist und Weltanschauung den angelsächsischen Sprachschatz abrundeten; dass die Nazis im US-amerikanischen Fernsehen vermutlich immer noch "Zackzack!" brüllen, kann uns kein rechter Trost sein. Doch irgendjemand scheint, klammheimlich, ein Gegenmittel gefunden zu haben. Jedenfalls wird dieser Tage von der eineinhalb Jahre alten Katie Suitor aus Nordengland berichtet, die plötzlich in deutschen Zungen zu reden begann: "Knie alle dreckig, waschen, waschen, waschen!" Nachforschungen ergaben, dass Laa-Laa schuld war, eine sprechende Teletubby-Puppe aus einer für Deutschland gedachten Produktionsserie. Der experimentelle Nachweis für die Funktionsfähigkeit der Methode ist also erbracht. Jetzt müssen wir die Dinger nur noch zu den Werbeleuten ins Laufställchen bugsieren. Und dann waschen, waschen, waschen.

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