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Meinung: Matthies meint: Ohne Männer

Mann und Frau, nächste Lieferung. Ist es nicht schön, dem alten, geradezu ewigen Thema immer wieder andere, neue Aspekte abringen zu können?

Mann und Frau, nächste Lieferung. Ist es nicht schön, dem alten, geradezu ewigen Thema immer wieder andere, neue Aspekte abringen zu können? Da glaubten wir, es gebe im Geschlechterkampf nichts Neues als das übliche Hauen und Stechen - und schon dementiert uns ein Geistesblitz des Bürgermeisters aus dem fernen kolumbianischen Bogota. Er hat nämlich vorgeschlagen, einmal probeweise sämtliche Männer für einen Tag von den Straßen der Stadt zu verbannen. Nicht etwa aus Prinzip, sondern einfach, um zu klären, ob dies die Zahl der Verkehrsunfälle drastisch reduzieren würde; Männer hätten "noch viel zu lernen, was friedliches Verhalten angeht." Ach, wir könnten uns das gut vorstellen. Und noch mehr: Wie wäre es mit einem Tag, an dem die Männer überhaupt nicht mehr am öffentlichen Leben teilnehmen, nicht telefonieren und keine E-mail schreiben, nicht sinnlos in Kneipen herumsitzen, nicht auf Fußballplätzen herumstehen, keine Schriftsätze diktieren, nicht im Fernsehen auftreten? Das ließe sich eine Weile aushalten und könnte dem Prinzip des ewig Weiblichen leicht zum Durchbruch verhelfen. Die Frage ist freilich, wie die Reaktion der unterdrückten Männer in diesem Fall aussähe. Als erstes würden sie vermutlich auf einem Männertag im Straßenverkehr bestehen - und wären dann alle tot. Wie man es auch dreht und wendet: Wir versuchen es vielleicht doch noch eine Weile auf die alte Art.

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