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Meinung: Matthies meint: Schwerer Ausnahmefehler

Früher war es üblich, Auszeichnungen an jene Persönlichkeiten zu vergeben, denen irgendetwas besonders gut gelungen ist. Auf heutige Verhältnisse übertragen würde das bedeuten, dass Gerhard Schröder sich den Goldenen Humpen des Brauereibundes verdient hätte und Boris Becker, äh, Boris Becker, also .

Früher war es üblich, Auszeichnungen an jene Persönlichkeiten zu vergeben, denen irgendetwas besonders gut gelungen ist. Auf heutige Verhältnisse übertragen würde das bedeuten, dass Gerhard Schröder sich den Goldenen Humpen des Brauereibundes verdient hätte und Boris Becker, äh, Boris Becker, also ... Wie auch immer: Jetzt sind beide, Schröder und Becker, von der Zeitschrift "Computer Bild" mit dem "Goldenen Computer" ausgezeichnet worden. Ein Rätsel. Können beide programmieren wie der Teufel? Haben sie den flachen Bildschirm erfunden, die harte Software? Oder liegt - um im Windows-Jargon zu sprechen - ein schwerer Ausnahmefehler vor? Bei Schröder war es laut Begründung die Green-Card-Initiative, was ja noch angehen mag. Aber Boris B.? Sein letzter Geniestreich ist ein Werbespot, in dem er wieder einmal kulleräugig vor dem Monitor sitzt und errechnet, dass sein Vorrat an Internet-Adressen noch für drei weitere Kinder reicht: "Ey, da kann ich ja noch drei Mal!" Es kann nur noch Tage dauern, bis auch diese Äußerung sich zum geflügelten Wort aufschwingt - doch wir wissen immer noch nicht, was Boris mit dem Computer bisher Preiswürdiges anstellt. Übt er, nach "drin" jetzt auch "draußen" zu buchstabieren? Hat er die Moorhuhn-Meisterschaft gewonnen? Ach: Wahrscheinlich ist er im Umgang mit den Kisten so doof wie wir anderen auch. Und hat mit diesem tröstlichen Beweis den goldenen Computer irgendwie verdient.

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