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Meinung: Matthies meint: Wie Wirtschaft wirklich funktioniert

Nur der Scheich ist wirklich reich. Goldene Wasserhähne, zwei Ferraris pro Lieblingskamel, zum Frühstück ein Bad in der Milch jungfräulicher Eselinnen, und für die Windspiele freitags Kaviar.

Nur der Scheich ist wirklich reich. Goldene Wasserhähne, zwei Ferraris pro Lieblingskamel, zum Frühstück ein Bad in der Milch jungfräulicher Eselinnen, und für die Windspiele freitags Kaviar. Na, jedenfalls so in dieser Richtung, märchenhaft eben. Und dann kommt wieder diese dumme Forbes-Liste dazwischen und zerstört alle Illusionen. Der größte Ölprinz, Alwaleed Bin Talal, ist vom sechsten auf den elften Platz der Superreichen gesunken. Bill Gates dagegen, gähn, hat in einem Jahr 5,9 Milliarden Dollar versenkt und darf dennoch weiter als Ranglistenerster in seinem Geldspeicher baden. Und das, obwohl die Hälfte der Menschheit immer noch keinen Schimmer hat, was der Mann herstellt, Softwähr? Das ist bei Karl und Theo Albrecht, zusammen Platz drei, leichter. Sie verkaufen das, was in einem Jahr billig war, im nächsten Jahr billiger - und schon sind wieder 1,8 Milliarden mehr auf ihrem Konto. So geht Wirtschaft! Die Frage ist nur: Gibt es die beiden überhaupt? Keine Ludergeschichten, keine Eselsmilch, kein Kaviar, wahrscheinlich nicht mal Ferraris. Ja, wozu dann überhaupt das ganze Geldscheffeln? Also, Albrechts, hier ein Vorschlag: Sie machen alles noch zehn Prozent billiger, und die Milliarden, die dabei zusätzlich hereinkommen, gehen an Thilo Sarrazin, c/o Landeshauptkasse Berlin. Wir Berliner freuen uns drauf - und zweifeln nicht länger an Ihrer Existenz.

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