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Meinung: Matthies meint: Zwei Jahre Parkplatzsuche

Gut, dass mal jemand nachgerechnet hat. Denn ist es nicht so, dass unser Leben zwar rechnerisch immer länger, gefühlsmäßig aber immer kürzer wird?

Gut, dass mal jemand nachgerechnet hat. Denn ist es nicht so, dass unser Leben zwar rechnerisch immer länger, gefühlsmäßig aber immer kürzer wird? Und zwar trotz der 38-Stunden-Woche? Bislang hatten wir vor allem das Fernsehen im Verdacht, daran schuld zu sein - all die schönen, zeitraubenden Möglichkeiten, am Ende kein Millionär zu werden. Aber nun stellt sich heraus: Es liegt doch am Auto. Wissenschaftler in Rom haben herausgefunden, dass der durchschnittliche Italiener sieben Jahre seines Lebens am Lenkrad verbringt, davon allein zwei Jahre auf der Suche nach einem Parkplatz. Der Weg zur Arbeit incl. Kinderwegbringen hat 1994 noch 45 Minuten gekostet, inzwischen ist es täglich eine halbe Stunde mehr. Das ist eine entsetzliche Perspektive, die darauf hinausläuft, dass wir in wenigen Jahren gegen Mitternacht von Arbeit und Parkplatzsuche heimkommen, die Kinder ins Bett bringen - und dann gleich wieder losfahren müssen, um pünktlich zur Arbeit zu kommen. Ein Hoffnungsschimmer glimmt allein in der Stuttgarter Ecke, wo Porsche den Serienbau eines Autos erwägt, das 330 Stundenkilometer schafft. Ein Zeitgeschenk! Und parken werden wir die Dinger einfach in einer Erdumlaufbahn.

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