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Meinung: Mazedonien: Warten und Wursteln

Noch vergangene Woche hatte sich die Nato ein Schönwetterprogramm zusammen gestellt: Soldaten sollten nach einer Einigung zwischen Regierung und Albanerrebellen nach Mazedonien entsandt werden, dort Waffen einsammeln und dann schnell wieder nach Hause fahren. Es scheint inzwischen allen klar, dass die Realität in Mazedonien anders ist.

Noch vergangene Woche hatte sich die Nato ein Schönwetterprogramm zusammen gestellt: Soldaten sollten nach einer Einigung zwischen Regierung und Albanerrebellen nach Mazedonien entsandt werden, dort Waffen einsammeln und dann schnell wieder nach Hause fahren. Es scheint inzwischen allen klar, dass die Realität in Mazedonien anders ist. Ein gewisser Fatalismus ist jetzt an die Stelle von Naivität getreten: Der Westen hat wenig in der Hand, um slawische und albanische Mazedonier zu einer Verhandlungslösung zu zwingen. In Mazedonien sind die Falken auf beiden Seiten der Auffassung, dass sich im Krieg mehr gewinnen lässt als in einem vom Westen verordneten Dialog. Dies ist die hässliche Realität, auf die sich die Nato einstellen müsste. Deshalb gibt es zwei Möglichkeiten: Die bessere Lösung wäre, mit einem robusteren Mandat eine Entwaffnung zu erzwingen und den Dialog zwischen Mazedoniern und Albanern unter internationaler Vermittlung wieder aufzunehmen. Da für diese Variante derzeit absolut keine Bereitschaft besteht, wird die Staatengemeinschaft weiter wursteln. Die Intervention von Nato und EU kommt dann - später.

sti

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