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Meinung: Mehr als milde Gaben

KANZLER IN KENIA

Ganz klar, werden jetzt viele sagen, bei einem Besuch bringt man etwas mit – also verdoppelt Deutschland die Entwicklungshilfe für Kenia. Schließlich erfüllt die neue Regierung in Nairobi unter Präsident Kibaki die Kriterien, an die die Bundesrepublik Hilfe knüpft; zum Beispiel bekämpft sie die Korruption. Ja, solche Regierungen muss man stützen. Und richtig: Wer Bedingungen stellt, muss auf positive Entwicklungen reagieren, weil das andere Regierungen ermuntert, es ebenso zu machen. Die Verdopplung trägt allerdings nicht nur einfach Gutmenschencharakter. Denn der Bundeskanzler erwartet sich etwas mehr von Kenia: mehr Sicherheit. Hinter den Worten, beide Länder würden im Kampf gegen den Terror enger zusammenarbeiten, steckt das klare deutsche Interesse, dass sich in den armen Staaten Afrikas keine Rückzugsgebiete für Terroristen entwickeln und Touristen nicht wieder Opfer von Anschlägen werden. Selbstverständlich ist daran auch Kenia interessiert, nicht zuletzt, weil der Tourismus immens wichtig für die Wirtschaft des Landes ist. Deutschland aber muss Allianzen auf diesem lange vernachlässigten Kontinent schmieden. Das bedeutet: Geben. Insofern darf man die aufgestockte Entwicklungshilfe durchaus als Anzahlung verstehen. mue

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