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Meinung: Mehr Belastung

„Bald Streiks an der Charité möglich“ vom 22.Juni Festlegungen zu Mindestbesetzungen von Stationen sind richtig und geben dem Pflegepersonal eine juristische Sicherheit für den Fall von Komplikationen bei Patienten und sich daraus eventuell ergebenden rechtlichen Streitigkeiten.

„Bald Streiks an der Charité möglich“

vom 22.Juni

Festlegungen zu Mindestbesetzungen von Stationen sind richtig und geben dem Pflegepersonal eine juristische Sicherheit für den Fall von Komplikationen bei Patienten und sich daraus eventuell ergebenden rechtlichen Streitigkeiten. Diese Mindestbesetzungen in den Tarifvereinbarungen oder auch Stationsordnungen festzuschreiben, ist eine berechtigte Forderung der Schwestern und Pfleger. Aber dass der Chef des Personalrats der Charité nun mit Streik droht im Falle der Ablehnung solcher Gespräche durch die Leitung der Charité, ist schon dreist. Dieser Personalrat hat nach der Vereinigung der drei Standorte zur Charité jeden Plan zur Personalreduzierung mitbeschlossen und mitgetragen. Durch Altersteilzeitverträge, denen der Personalrat stets zugestimmt hat, wurde erfahrenes Personal systematisch auf den Stationen abgebaut. Stets hat der Personalrat betont, dass diese Personalreduzierung nicht zur Minderung der Qualität der Patientenbetreuung führt, sondern zur Mehrbelastung des verbliebenen Personals.

Jetzt, da das Problem so gravierend geworden ist, dass die ordnungsgemäße Führung einiger Stationen gefährdet ist, sollte der Personalrat zur Mitverantwortung stehen und eine sachdienliche Lösung mit der Leitung und dem Gesundheitssenator herbeiführen. Die Streikdrohung hat das Geschmäckle von „Haltet den Dieb!“ und soll von der Mitverantwortung für diese Misere ablenken.

Jasmin Busche, ehem. Krankenschwester an der Charité, Berlin-Lichtenberg

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