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Mehrwertsteuerreform: Realsatire

Was haben Pferdezüchter und Kunstsammler gemeinsam? Ab 1.

Was haben Pferdezüchter und Kunstsammler gemeinsam? Ab 1. Juli gar nichts mehr. Dann steigt für die Tierliebhaber der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben auf 19 Prozent, für die Freunde von Bildern und Skulpturen bleibt die Steuersubvention erhalten. Die CDU-Politiker Bernd Neumann, Kulturstaatsminister, und Monika Grütters, Vorsitzende des Kulturausschusses im Bundestag, haben entsprechende Forderungen der EU-Kommission auch bereits als „die deutsche Kulturnation ins Mark treffend“ zurückgewiesen. Der Finanzminister ist seinen beiden Parteifreunden nun beigesprungen. Die von Schwarz-Gelb geplante Reform des Mehrwertsteuerirrsinns fällt aus, ließ Wolfgang Schäuble wissen. Das überrascht wenig, war doch der erste Coup der FDP in der Regierung die Einführung einer weiteren Ausnahme, nämlich die der ermäßigten Mehrwertsteuer für Hotelbetriebe. Das alles ist keine Realpolitik mehr, sondern Realsatire. Den Pferdezüchtern bleibt nur eins: Pferde schlachten und zu Wurst verarbeiten. Wenn sie die als Schinkenknacker verkaufen, fallen nur sieben Prozent Mehrwertsteuer an. Es sei denn, die Wurst wird sofort vom Kunden verzehrt. Dann sind es logischerweise 19 Prozent. Logisch! lha

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