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Meinung: Mein Freund, der Frost

Nun dauert die Kältewelle bald eine Woche, kein Tauwetter scheint in Sicht – und trotzdem haben unsere Politiker immer noch nicht versucht, Vorteil aus dieser katastrophalen Lage zu ziehen. Denn ob Feuersbrünste oder Sintfluten uns Deutsche schockten: Immer ließ sich mit ihrer tapferen Bekämpfung irgendeine Wahl gewinnen, irgendein höheres Parteiamt erobern.

Nun dauert die Kältewelle bald eine Woche, kein Tauwetter scheint in Sicht – und trotzdem haben unsere Politiker immer noch nicht versucht, Vorteil aus dieser katastrophalen Lage zu ziehen. Denn ob Feuersbrünste oder Sintfluten uns Deutsche schockten: Immer ließ sich mit ihrer tapferen Bekämpfung irgendeine Wahl gewinnen, irgendein höheres Parteiamt erobern. Doch Brände lassen sich löschen, Dämme erhöhen. Was aber können unsere Ministerpräsidenten gegen die Kälte unternehmen? Ein ganzes Bundesland mit selbstgehacktem Holz zu wärmen, scheint schlechterdings unmöglich, entschlosseneres Vorgehen gegen das Ozonloch wirkt erst in Jahrzehnten und womöglich in die falsche Richtung – und ob die Wähler es Sigmar Gabriel danken, falls er demonstrativ die Heizung in seinem Büro abstellt und zum SoliFrieren aufruft? Nützt es Roland Koch, wenn er seine Jungunionisten mit dem Starthilfekabel losschickt? Ja, selbst der wundersam genesene Jürgen Möllemann zeigt noch keine Neigung, sich den Frost zum Freund zu nehmen. „Wie ein Tiger im Käfig“ habe er sich in den letzten Monaten gefühlt, teilte er gestern mit. Eine verpasste Chance! Einen „Eisbären auf der Scholle“ hätte er sich nennen und sofort zitternd das „Projekt minus 18“ verkünden sollen. Dann hätten wir gewusst, dass er wieder ganz der Alte ist.

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