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Meinung: Merkels Gesetz

Aus vollem Herzen, mit diesen Worten bekennt sich Angela Merkel jetzt zum Antidiskriminierungsgesetz. Erstaunlich.

Aus vollem Herzen, mit diesen Worten bekennt sich Angela Merkel jetzt zum Antidiskriminierungsgesetz. Erstaunlich. Bis gestern war von ihr öffentlich nichts in dieser Art zu hören. Dabei haben sich doch in ihrer eigenen Partei, der CDU, und in der CSU die Gemüter so sehr erregt. Deren Misstrauen ist geweckt – und nicht gut für die Kanzlerin. Merkel hätte, wenn schon, früher in die Offensive gehen und inhaltlich führen sollen: indem sie klar argumentiert, warum ein Thema, das Unionsidentität gestiftet hat, nun ganz anders als im Wahlkampf behandelt wird. Dagegen mehr oder minder so zu tun, als sei die Richtlinie eigentlich kein Problem und als müsse jeder sofort verstehen, dass Regieren eben seinen Preis hat, geht an der Gefühlslage der Union vorbei. Die ist eher seltsam berührt von einem erkennbaren Mangel an Gespür fürs Christdemokratische. Man frage nur mal die Jüngeren in der Fraktion, die sich auf den Marktplä tzen und an den Ständen ins Zeug gelegt haben. Oder auch Norbert Röttgen. Große Koalition heißt für die alle nicht große Selbstverleugnung. Gerade macht ein Satz von Wolfgang Gerhardt die Runde, dem Ex-Fraktionschef der FDP: Die SPD brauchte keinen neuen Parteichef, sie hat doch Merkel. Aus vollem Herzen lacht da nur die Opposition. cas

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