zum Hauptinhalt

Meinung: Merken die doch gar nicht!

Es wird derzeit nicht so gern gesehen, wenn einer die USA als Vorbild nennt. Doch es gibt neben den Schurken im Weißen Haus drüben auch noch aufrechte Kommunalpolitiker mit Sorgen, die den hiesigen gleichen.

Es wird derzeit nicht so gern gesehen, wenn einer die USA als Vorbild nennt. Doch es gibt neben den Schurken im Weißen Haus drüben auch noch aufrechte Kommunalpolitiker mit Sorgen, die den hiesigen gleichen. Zum Beispiel, wie man Kinderbetreuungsprogramme finanzieren könnte. In Seattle haben sie lange nachgedacht und schließlich eine zehnprozentige Sondersteuer auf alle Espresso-Getränke erfunden. Sarrazineske Begründung: Wer fünf Dollar für eine Tasse Kaffee ausgeben könne, merke den Aufschlag überhaupt nicht. Nun gibt es dort zwar mächtig Ärger mit den Besitzern der Coffee-Shops, aber die Idee ist in der Welt, und sie wird im Zeichen der sozialen Gerechtigkeit sicher alsbald Karriere machen. Könnte nicht eine Sushi-Steuer („Wer zehn Euro für toten Fischausgeben kann...“) Erdkunde-Schulbücher finanzieren helfen? Eine Sekt-Steuer... Ach, die gibt es ja schon. Aber für Prosecco noch nicht. Her damit! In letzter Konsequenz läuft das übrigens auf eine allgemeine Das-merken-diedoch-gar-nicht-Steuer hinaus, die die Kinderbetreuung zu schönster Blüte führen wird. Wir Eltern gehen dann so lange einen Espresso trinken. Einen einfachen.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false