zum Hauptinhalt

Microsoft: Sieg für Google

Microsoft stand schon öfter am Pranger. Dieses Mal hat das Unternehmen wieder nichts für den Wettbewerb getan - aber für die Konkurrenz.

Es ist häufiger vorgekommen, dass Microsoft wegen seiner marktbeherrschenden Stellung am Pranger stand. Quasimonopolist mit dem Betriebssystem Windows, Sieger im Browserkrieg mit dem Internet Explorer, mächtiger Player auf dem Spiele-Markt mit der Xbox. Der Softwarekonzern hat Standards gesetzt und Millionenstrafen dafür gezahlt, dass er dem Wettbewerb im Wege stand.

Diesmal hat Microsoft wieder nichts für den Wettbewerb getan – allerdings ungewollt. Die gescheiterte Übernahme des Internetportals Yahoo zementiert die Dominanz eines anderen Mächtigen im elektronischen Geschäft: Google. Der Suchmaschinen-Krake kann sein Einflussgebiet weiter ausdehnen, solange ihn kein ebenbürtiger Konkurrent im Internet daran hindert. Microsoft-Yahoo hätte dies geschafft, Microsoft alleine nicht. Yahoo wird nach der ausgeschlagenen 50-Milliarden-Offerte von Microsoft nur überleben, wenn sich der Konzern Google unterwirft und im Anzeigengeschäft kooperiert. Ist Microsoft aus dem Spiel?

Es klingt nicht wie eine Kapitulation, wenn Steve Ballmer sagt: Ich bin enttäuscht. Googles Expansion wird den Microsoft-Chef nicht ruhen lassen. Vielleicht tut er dem Wettbewerb irgendwann doch noch einen Gefallen. (mot)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false