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Migranten in Berlin: Sprachlos

Dass viele türkische Einwanderer bislang meinten, sie und ihre Kinder kämen ohne die deutsche Sprache aus, hat die Entstehung von Parallelgesellschaften gefördert.

Wer in ein anderes Land zieht, sollte sich auf dieses Land einlassen. Das ist ein Grundgedanke des Zuwanderungsgesetzes. Viele heiratswillige Türken, die hier leben, haben das bislang absichtsvoll ignoriert. Sie suchten sich ihre Frauen in der Türkei. Nur wenige von ihnen dürften vor dem Import Deutsch gekonnt haben – entsprechend abhängig leben sie hier. Das Zuwanderungsgesetz verlangt Deutschkenntnisse – und daran scheitern offenbar viele. Das ist kein Grund zur Freude, aber zur Genugtuung. Denn die Regelung dürfte vielen jungen Frauen und Männer – auch an ihnen gibt es offenbar ein wachsendes Import-Interesse – unfrohe Entwicklungen ersparen. Dass viele türkische Einwanderer bislang meinten, sie und ihre Kinder kämen ohne die deutsche Sprache aus, hat die Entstehung von Parallelgesellschaften gefördert. Seltsam, dass ausgerechnet ein grüner Politiker die Sprachregelung des Zuwanderungsgesetzes angreift, wenn auch aus hehren verfassungsrechtlichen Motiven. Denn die Regelung ist eine Integrationshilfe wie die Deutschkurse für junge türkische Mutter an den Volkshochschulen. Käme die Kritik nicht von einem Grünen, sondern von einem Konservativen – ganz sicher würden ihm grüne Frauen frauenfeindliche Motive unterstellen. wvb.

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