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Meinung: Mikado um die Maut

STOLPE UND DIE LKW-GEBÜHR

Verkehrsminister Manfred Stolpe und die Manager des MautKonsortiums um Daimler-Chrysler und Deutscher Telekom spielen Mikado. Wer sich zuerst bewegt, hat verloren. Alle wissen inzwischen, dass der 2. November als – bereits verschobener – Start für die Lkw-Maut nicht mehr zu halten ist. Aber keiner traut sich, das zuzugeben. Stattdessen schweigt die Industrie eisern. Der Minister übt sich in Wortakrobatik. Jede Woche rückt er weiter von seiner früheren Zusage ab, dass es im November losgehen werde. In wenigen Tagen werden Stolpe und die Mautkonsorten gemeinsam erklären, dass der Termin nicht zu halten ist. Um Schaden zu vermeiden, habe man sich auf ein neues Datum geeinigt, wird es heißen. Doch der Schaden ist längst entstanden. Schlimm genug, dass der Staatskasse deshalb hunderte von Millionen Euro entgehen. Schlimmer wiegt der politische Schaden, weil die Öffentlichkeit an der Nase herumgeführt wird. Industrie und Verkehrsminister sind aber fest entschlossen, die Maut-Pleite zu überleben. Weil Stolpe weiß, dass das für ihn viel schwieriger ist als für unbekannte Maut-Manager, will er unbedingt als Sieger aus dem Spiel geben. Doch bei dieser Mikado-Runde wird es nur noch Verlierer geben. fo

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