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Meinung: Milde Härte

KONJUNKTURENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND

Deutschland ist schlapp. Die Konjunktur in der Bundesrepublik ist weiterhin „kraftlos“, konstatieren die Ökonomen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung lapidar – das Wachstum liegt zu Jahresanfang nur knapp über der Nulllinie. Damit steht jetzt schon fest, dass der erhoffte Aufschwung in diesem Jahr wohl wieder ausfallen wird. Auf bis zu zwei Prozent Wachstum hatten die Experten und die Regierung vor ein paar Monaten noch gehofft. Das war wieder einmal zu hoch gegriffen – trotz einiger positiver Indikatoren wird es allenfalls zu einem Wachstum von einem bis 1,5 Prozent reichen. Vier Jahre in Folge tritt das Land nun schon auf der Stelle. Der Lebensstandard stagniert, die Staatskassen sind leer, die Arbeitslosigkeit steigt, und neue Fabriken werden im Ausland hochgezogen statt in Deutschland. Diese Entwicklung ist dramatisch. Denn ohne Wachstum funktioniert dieser Staat heute schlecht – und in der Zukunft noch schlechter. So bitter es klingt und so schwer es für die Betroffenen zu verkraften sein wird: Deutschland wird erst dann wieder an der Belebung der Weltwirtschaft teilnehmen, wenn es seinen Arbeitsmarkt in Ordnung gebracht hat. Davon ist das Land weit entfernt – dafür ist die Agenda 2010 trotz aller Härten zu milde ausgefallen. brö

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