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Minijobs: Auf der Tasche

Über Minijobs lässt sich nicht viel Gutes sagen: Menschen, die mit einer solchen Stelle 400 Euro im Monat verdienen, gehören meistens zu den Verlierern auf dem Arbeitsmarkt. Sie haben das höchste Armutsrisiko aller Beschäftigten, kaum Karrierechancen, sehr überschaubare Rentenansprüche, und mit der von Politikern erhofften Brücke zu 40 Stunden normaler Arbeit ist es meistens nicht weit her.

Über Minijobs lässt sich nicht viel Gutes sagen: Menschen, die mit einer solchen Stelle 400 Euro im Monat verdienen, gehören meistens zu den Verlierern auf dem Arbeitsmarkt. Sie haben das höchste Armutsrisiko aller Beschäftigten, kaum Karrierechancen, sehr überschaubare Rentenansprüche, und mit der von Politikern erhofften Brücke zu 40 Stunden normaler Arbeit ist es meistens nicht weit her. Im Gegenteil, es gibt Anzeichen dafür, dass viele reguläre Stellen in mehrere Minijobs aufgespalten werden. Denn von deren Beitragssystem profitieren Arbeitnehmer und Arbeitgeber – zulasten der Allgemeinheit. Dem Steuer- und Sozialwesen gehen so jedes Jahr viele hundert Millionen Euro verloren. Nur so ist das rasante Wachstum der Minijobs zu erklären – 7,3 Millionen Menschen arbeiten mittlerweile in dieser Beschäftigungsform, also beinahe jeder Fünfte. Sicher, einige von ihnen fänden womöglich gar keine Stelle, gäbe es keine Minijobs. Und striche man diese Beschäftigungsart völlig, nähme die Schwarzarbeit deutlich zu. Gleichwohl wiegen die Nachteile weitaus schwerer als die Vorteile. Das System ist dringend reformbedürftig. brö

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