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Meinung: Mit dem Sterben werben

DIE PDS IM WAHLKAMPF

Die PDS, Partei der Armen und Bedrückten, sieht im Moment selbst etwas arm und bedrückt aus. Erst geht den grauen Sozialisten mit Gregor Gysi ihr buntester Mann von der Fahne. Dann kommt die Flut über Ostdeutschland und die hinterhältigen Wessis spenden und spenden und helfen und helfen. Gemein, wo doch ohne ein gewisses Mindestmaß an ost-westlicher Aversion die PDS gar nicht mehr recht benötigt wird. Derart ungebraucht sinkt die PDS nun in den Umfragen unter die Fünf-Prozent-Hürde. Was also tun, fragen sich die Parteioberen und verfolgen mit wachsender Aufmerksamkeit die immer schärferen Töne, die die Amerikaner gegen Saddam Hussein anschlagen. Eine Kriegsgefahr, das könnte die Friedenspartei PDS noch retten. Doch leider vertritt außer der PDS in der Irak-Frage noch jemand die Position des strikten Nein zu jedweder militärischen Intervention: Gerhard Schröder, der Kanzler und Vorsitzende der sozialdemokratischen Bruderpartei. Langsam also wird es eng für die PDS. Gysis bunte Truppe, Anwalt des Ostens, Friedenspartei – all das zieht nicht mehr. Da bleibt der PDS in den letzten drei Wochen nur noch eines: Sie muss mit dem Wir-schaffen-es-Gerede aufhören, stattdessen kräftig das Sterbeglöcklein läuten und den halbwegs geneigten Wählern mit dem eigenen Untergang drohen. Nie wieder PDS? – das könnte einige Wähler schrecken. Andere nicht. bul

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