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Meinung: Mitten im Leben

DIE KIRCHEN VERBÜNDEN SICH GEGEN DEN KRIEG

Sie sind wieder da. Der Papst hat angefangen, die Kirchen der Welt folgen ihm: Sie wenden sich gegen den Krieg – und damit den Menschen wieder zu. Denn viele Menschen sind verunsichert und suchen Halt. Neben der als bedrohlich empfundenen Arbeitslosigkeit herrscht eine diffuse Angst davor, was wegen der schlechten Wirtschaftslage noch alles kommen mag. Und es wird über einen Krieg debattiert, von dem niemand weiß, wie er ausgehen würde. So manchen beschleicht da das Gefühl, man darf nicht einmal mehr gegen Krieg sein, weil man damit auch noch sein Land isoliert. Öffentlich wird vor allem die Bedrohung durch Saddam Hussein diskutiert. Die Angst vor einem Krieg – noch dazu, während gerade die Bilder des vergangenen Bombenkrieges per TV ins Wohnzimmer kommen – wird kaum thematisiert. Die Kirchen treffen dieses Gefühl und sprechen es aus. Der Glauben fordere, sich gegen den Krieg einzusetzen – das haben protestantische und orthodoxe Kirchen weltweit in einem Appell verkündet. Sie geben damit den Menschen ein Stück Sicherheit zurück. Denn der Glaube erlaubt auch, gegen den Krieg zu sein. Wenn die Kirchen diese Erfahrung zum Anlass nehmen und die Bürger wieder bei den Themen abholen, die sie wirklich bewegen, ist das auch eine Chance für sie: die Bedeutung bei den Vielen zurück zu gewinnen, die ihnen in den vergangenen Jahren den Rücken gekehrt haben. Weil sie sich mit ihrem Leben in der Kirche nicht mehr wiedergefunden haben. mue

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