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Meinung: Mondsüchtig

Zwei freundliche Mondgesichter lässt der OECDExperte Andreas Schleicher vom Deckblatt des Papiers lächeln, das er gestern als Zusammenfassung der Studie „Bildung auf einen Blick“ an Journalisten verteilte. Die Lachgesichter würdigen die Trendwende, die Deutschland im Bildungswesen gelungen sei.

Zwei freundliche Mondgesichter lässt der OECDExperte Andreas Schleicher vom Deckblatt des Papiers lächeln, das er gestern als Zusammenfassung der Studie „Bildung auf einen Blick“ an Journalisten verteilte. Die Lachgesichter würdigen die Trendwende, die Deutschland im Bildungswesen gelungen sei. Wenn Schleicher die 80er und 90er Jahre als Phase der Stagnation charakterisierte, ist das auch ein Beitrag zum Wahlkampf. Doch Schleichers Lob für die Bundesregierung beruht auf Zahlen, die von der Union nicht angezweifelt werden: Es gibt mehr Studienanfänger. Das Bafög wurde ausgebaut, der lang verschlafene Einstieg in die Ganztagsschule ist geschafft. Die Ausgaben für Bildung sind gestiegen. Trotzdem: Zu geschmeichelt darf sich die Regierung nicht fühlen. Denn Schleicher hat noch einen dritten Mond auf sein Papier gedruckt, dem die Mundwinkel traurig herunterhängen. Deutschland entwickelt sich zu langsam. Ob eines Tages auch Schleichers dritter Mond lächeln wird? Deutschland muss sich sehr anstrengen. akü

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