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Meinung: Motziger Moderator

ÄRGER ÜBER PARLAMENTSPRÄSIDENT MOMPER

Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin: Das klingt nach Ehrenamt und Lächeln, nach Empfängen und einem Gläschen Sekt am Mittag. Das ist es auch, aber nicht nur. Es ist vor allem ein Amt für stilbewusste Politiker. Die müssen zweierlei verbinden: Sie müssen vermitteln, wie man respekt und achtungsvoll miteinander umgeht, auch wenn man politisch nichts voneinander hält. Und sie müssen einen pointierten Sitzungsablauf möglich machen. Schülergruppen, junge Polizisten, Rentnerkränzchen besuchen die Plenarsitzungen, um einen Eindruck von Streitkultur zu bekommen. Sie hören immer wieder von der Würde des Hauses. Sie erleben langatmige Sitzungen, selbstverliebte Rhetorik, in eher anspruchsloser, manche sagen: flapsiger Art von Walter Momper moderiert. Gelegentliche Verbal-Pöbeleien bestätigen zwei Vorurteile über Volksvertreter: Wenn es darauf ankommt, wird nicht debattiert, sondern im Bewusstsein größter Bürgernähe gegrölt. Abgeordnete sind nicht stilsicherer als ihre Wähler. Berlin hat eben das Parlament, das zu ihm passt. wvb.

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