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Meinung: Mullahs auf Bewährung

IRAN UNTERZEICHNET ATOMVERTRAG

Gestern war ein guter Tag für die Internationale Atomenergiebehörde – und für alle, die verhindern wollen, dass Massenvernichtungswaffen in die falschen Hände geraten. Der Iran hat das Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag doch noch unterzeichnet. Mit den so möglichen unangekündigten Inspektionen ist der Fall aber keinesfalls ausgestanden. Er fängt erst richtig an. Der Unterschrift waren heftige Auseinandersetzungen in der Führung in Teheran vorausgegangen. Nun muss man sehen, ob sich die Hardliner an die Abmachung halten. Irans Atomprogramm, das so viele verdächtige Details aufweist, wurde von Armee und Revolutionswächtern gemeinsam entwickelt. Es befindet sich also außerhalb des Einflussbereichs der Moderaten um Präsident Chatami. Ein Zeichen für den guten Willen der Mullahs ist die Aussetzung der Urananreicherung. Unklar bleibt aber, ob die extremen Kräfte den Bau der Bombe nur zeitweise unterbrochen haben – oder gar im Geheimen weiter daran basteln. Viel wird sich in den nächsten Monaten an der Behandlung der Inspekteure ablesen lassen. Da wird sich zeigen, ob die Iraner Täuschungsmanöver planen nach dem Vorbild Nordkoreas oder Iraks. Oder ob sie ernsthaft an einem Ausgleich mit dem Westen interessiert sind. clw

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