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Angela Merkel lächelt - neben ihr Wahlverlierer David McAllister.

© Reuters

Nach der Niederlage: McAllister hat unter Merkel noch eine Zukunft

Niedersachsens Ministerpräsident McAllister steht zwar als Verlierer da - doch auf einen wie ihn kann die CDU nicht verzichten. In seiner Altersklasse hat sie einfach zu wenig andere Talente.

Von Robert Birnbaum

Mit den Wahlverlierern ist es in Angela Merkels CDU so, dass es immer drauf ankommt. Die einen müssen gehen, die anderen müssen selber sehen, wo sie bleiben. Und dann gibt es eine dritte Klasse: die, die noch gebraucht werden. David McAllister ist so einer. Der Mann ist jung genug für die Zeit nach Merkel, er ist christlich-demokratisch genug für eine CDU nach Merkel, er ist aber keiner von denen, die immer schon der Zeit nach Merkel entgegenfiebern. Alles Gründe, um in ihm eine Art idealen politischen Schwiegersohn zu sehen; allemal Gründe, ihn nicht als Oppositionsführer in Niedersachsen verschleißen zu lassen. Dass Merkel den 42-Jährigen schon seit längerem gerne in Berlin sähe, ist auch kein Geheimnis. Es ist also nur logisch, wenn sie ihm eine Perspektive bietet, die er früher oder später realisieren kann. Zugleich steckt in der Personalie ein Eingeständnis: In der CDU ist der halbwegs talentierte Nachwuchs in dieser Alters- und Gewichtsklasse dünn gesät. Als Sieger wäre McAllister zum Hoffnungsträger aufgestiegen. Der Verlierer muss sich von Merkel fördern lassen. Immerhin müsste er kein Versprechen brechen: Ob er bei einer Niederlage in Niedersachsen bleibt, hat ihn nie jemand mit Nachdruck gefragt.

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